Archive for the 'Veranstaltungen' Category

Noch ’ne Lesetour: Kai Meyer unterwegs

51H8nUjzLhL._SS500_Eben sehe ich, dass auch Kai Meyer auf Lesereise geht, allerdings schon Ende des Monats. Aus seinem neuen Roman „Wunschkrieg – Die Sturmkönige 2“ wird er an den folgenden Orten lesen:

Gütersloh – 25. Mai 2009, 19:15 Uhr in der Mayer’schen Buchhandlung Osthus, Königstr. 4

Alfeld – 26. Mai 2009 , 19:30 Uhr im Fagus Grecon Werk, Hannoversche Straße

Berlin – 27. Mai 2009, 19 Uhr im Lichtburg Forum, Behmstr. 13

Köln – 28. Mai 2009, 20:15 in der Mayer’schen Buchhandlung, Schildergasse 31-37

Trier – 29. Mai 2009, 20:15 Uhr in der Buchhandlung Interbook Mayer’sche, Kornmarkt 3

Hmmm, Köln…. Heimspiel. Mal sehen, ob sich da was machen lässt.

Grüezi, Markus Heitz!

0000040204Und bonjour, natürlich.

Nach den Patrick-Rothfuss-Tagen heute mal eine Meldung zu einem anderen Autor: Markus Heitz. Meister Mahet setzt seine Lesereise fort und fährt mit seinem neuen Buch „Die Legenden der Albae – Gerechter Zorn“ in die Schweiz. Die Orte und Termine:

Bern – Montag, 8. Juni 2009, 20 Uhr in der Buchhandlung Stauffacher, Neuengasse 25-37

Brig – Dienstag, 9. Juni 2009, 20 Uhr im Alfred-Grünwald-Saal, Schlossstr. 30

Schaffhausen – Mittwoch, 10 Juni 2009, 20 Uhr in der Thalia-Buchhandlung, Vordergasse 77.

Patrick Rothfuss: „It’s a garden to enjoy!“

Patrick Rothfuss Amsterdam-0„Wenn es weniger Wörter hat als Shogun, können wir es drucken!“

Patrick Rothfuss zitiert seine Verlegerin Betsy Wollheim von DAW Books auf die Frage, wie lang denn nun Teil zwei seiner Königsmörder-Trilogie ist. James Clavells Roman hatte 1975 mit sagenhaften 430.000 Wörter auf rund 1.100 Taschenbuchseiten einen neuen Standard gesetzt. Aber soviel würde es bei ihm nicht werden, die letzte Version von „The Wise Man‘s Fear“ liegt bei 375.000 Wörtern, sagt er. Und weil der editorische Prozess noch nicht abgeschlossen ist, geht Pat davon aus, dass es eher weniger als mehr werden. Vom Endprodukt ist aber jetzt schon zu einhundert Prozent überzeugt.

Wir sitzen auf der Bank vor dem American Book Center in Amsterdam. Pat wird von Fans angesprochen, die ihn gleich lesen sehen und hören wollen. Auf die unvermeidliche Frage, wann das neue Buch denn nun erscheinen wird, antwortet er selbstbewusst: „Es erscheint, wenn es so gut ist, dass es euch umhaut.“

Was dann wohl Anfang des nächsten Jahres bedeutet, wenn man den Umfang des Manuskripts berücksichtigt. Nun, gut Ding hat lang‘ Weil.

Dass das Buch aber auch wesentlich länger sein könnte, daran besteht kein Zweifel. Pat beobachtet ständig seine Umgebung, achtet auf unscheinbare Kleinigkeiten und zieht daraus seine Anregung.

Eine Stunde zuvor, in einem ruhigen Seitenstraßen-Café. Er erzählt von einem einarmigen Bettler, den er am Rande einer Amsterdamer Gracht hat sitzen sehen, er fand ihn umgeben von einer Aura der Beschämtheit. Oder die Tauben, die am Spui turteln: Eine alltägliche Szene, doch Pat begeistert sich für den aufgeplusterten Täuberich, der gurrend hinter der entnervten Taube herstolziert, die doch eigentlich nur ein bisschen nach Krümeln picken will.

So wach wie sein Geist, so vital ist Pats Erzählweise. Mit lebendiger Mimik und lebhaft unterstreichenden Gesten sitzt er mir gegenüber und überführt seine besonderen Beobachtungen in eine allgemeine Arbeitseinstellung:

„Ich ziehe daraus meine Inspiration und Ideen. Als Schriftsteller brauche ich diese natürliche Neugier, gepaart mit einer ständigen Aufmerksamkeit für die Menschen und Dinge, die mich umgeben. Und weil der Umgang mit Wörtern etwas ist, worin ich gut bin, schreibe ich es eben auf. Und so eine neue Welt zu bauen, das ist wie ein schöner Garten, an dem man sich erfreut.“ Augenzwinkernd ergänzt er: „Ich glaube, dass ich ohne die Schreiberei wahnhaft wäre, mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung…“

Und in der Tat, all seine Beobachtungen brechen sich Bahn, wollen heraus. So redet Pat viel, ohne jedoch sein Gegenüber vollkommen sprachlos zu lassen. Mir gelingt die Frage nach der Detailselektion beim Weltenbau. Von endloser Recherche hält er nichts:

„Es gibt Schriftsteller, die verbringen ein halbes Jahr mit dem Sammeln von detaillierten Informationen über, sagen wir, Segelschiffstakelage. Und weil sie das dann auch in ihrem Buch verwenden wollen, ist das Ergebnis ein fünfzigseitiger Abschnitt, der beschreibt, wie Schiffe aufgetakelt werden.“

Solche ermüdenden Infodumps sind Pats Sache nicht. Sein Motto lautet: „Entwickle eine große Welt, aber zeige nur wenig von ihr.“

Es wird Zeit, aufzubrechen, bis zur Lesung sind es nur noch fünfzehn Minuten. Pat lässt fast seine Sonnenbrille auf der Fensterbank des Cafés liegen. Als wir draußen sind, blendet die Sonne ungewohnt hell nach dem Interview in den dunklen Räumen. Pat setzt seine blau reflektierende Sonnenbrille auf:

„Wenn ich sie trage, tue ich so, als wäre ich Neil Gaiman. Das ist cool.“

Patrick Rothfuss in Amsterdam: Amuse œil

Bis ich alle Fotos sortiert und Pats ausführliche Antworten auf die Fragen der Bibliotheka-Phantastika-User abgetippt habe, gibt es hier schon mal einen kleinen Appetithappen. Das Foto ist im American Book Center entstanden und zeigt schon mal eine bestimmte Seite des Autors:

Patrick Rothfuss Amsterdam - 095

Später mehr davon.

Morgen in Amsterdam

LogoBP2So, die Bibliotheka-Phantastika-User waren inhaltlich sehr engagiert bei der Fragenfindung. Patrick Rothfuss wird sich mit einigen knackigen Themenkomplexen auseinandersetzen müssen.

Mittlerweile habe ich alles gepackt, die Fotoausrüstung kontrolliert, neue Batterien ins Diktiergerät gesteckt, den iPod aufgeladen, die Route geplant und ausgedruckt und sogar schon den Wecker gestellt. Sind zwar nur 2h 40min Fahrtzeit, aber ich mache mich früh auf, um vor dem Interview noch ein wenig durch Amsterdam zu schlendern. Pat und ich treffen uns um morgen dann um halb drei, die Lesung beginnt um 18:30 im American Book Center, Spui 12.

Gleich Freitag morgen werde ich dann mit der Transkription des Interviews beginnen und es asap hier posten. Ergänzend dazu gibt es danach ein Pat-Porträt, außerdem bekommt Klett-Cotta einen Bericht von der Lesung für den Hausblog. Und natürlich stehen im Laufe des Tages haufenweise Fotos im MV-Photostream bei Flickr.

Nachtrag: Pat all over. Eben feedet Suvudu, der SF-/Fantasy-Blog von Randomhouse USA, einen Beitrag von Shawn Speakman. Der Autor singt dort das hohe Lied von Pats editorischem Perfektionismus und vermutet ein Erscheinungsdatum von „The Wise Man’s Fear“.

Patrick Rothfuss: Interview-Kooperation mit Bibliotheka Phantastika

Rothfuss_Patrick_swNeulich hatte ich ja schon darüber berichtet, dass Patrick Rothfuss, Autor von „Der Name des Windes“ zwar nach Europa, aber leider nicht nach Deutschland reist. Nun, wenn der Prophet nicht zum Blog kommt, dann muss der Blog eben zum Propheten kommen: Am 14. Mai liest Pat in Amsterdam, und ich fahre hin. Mit in meinem Gepäck: Zehn Fragen der Members of Bibliotheka Phantastika, dem deutschsprachigen Forum für Fantasy.

Das komplette Interview werde ich dann in Originalsprache an dieser Stelle zeitnah veröffentlichen. Wer Pat unbedingt ein paar dringende Fragen stellen möchte, sollte sich schleunigst bei Bibliotheka Phantastika registrieren. Dort können im dazugehörigen Thread entweder alle Fragen gepostet oder an die genannte Emailadresse geschickt werden. Am 13.5. um 18 Uhr ist Annahmeschluss!

„Yes We Can“ auf der FedCon XVIII

wallpaper_03_1600_1200Wie die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre Star Trek gerettet hat

„Und dann stand da Dr. Martin Luther King vor mir – mir fehlten die Worte, was sonst nie vorkam.“ Die Zuschauer im großen Konferenzsaal des Bonner Maritim-Hotels hängen an Nichelle Nichols Lippen: „Er sagte, dass meine Rolle als Uhura nicht aufgeben dürfe, sie stünde für so vieles, was den Kern der Bewegung ausmacht. Man stelle sich das vor: Eine farbige Frau an vierter Stelle des Kommandos, das ist die Vision, die meinen Kindern zeigt, was eines Tages möglich sein kann in unserer Gesellschaft!“

Und Nichelle Nichols spielte weiter in Star Trek, anstatt ihre Gesangskarriere wieder aufzunehmen. Niemand kann sagen, zu welchen Ehren sie damit gekommen wäre. Doch auf der Opening Ceremony der 18. Federation Convention in Bonn bekam sie nach ihrer bewegenden Rede minutenlang Standing Ovations von Fans aus aller Welt.

Neben der Grande Dame des Star-Trek-Kults stand von den 28 illustren Stargästen der FedCon klar Edward James Olmos im Mittelpunkt. Vor seinem Auftritt brachte Michael Hogan das Publikum dazu, ein mehrfach donnerndes „So say we all“ zu rufen, das dann nahtlos in Jubel für den Angekündigten überging. Olmos aka Adama konnte zwar nicht mit einem Fürsprecher auf hoher politischer Ebene aufwarten, doch wenn Arnold Schwarzenegger schon Gouverneur werden konnte, so stünden die Chancen für den sozial engagierten und als sehr integer geltenden Schauspieler bei einer Kandidatur fürs Präsidentenamt mit Sicherheit gut.

fedcon-pressekonferenz

Politische Aspekte standen auch schon morgens bei der Pressekonferenz im Mittelpunkt. Als ein Medienvertreter die Frage stellte, wie es sich denn jetzt mit Barack Obama als Staatenlenker lebe,konnte Jeffrey Combs (Deep Space 9, Voyager) nicht mehr an sich halten und sprang mit den Worten „Wooo-hooo! Best president we ever had!“ von seinem Stuhl auf, was ihm nachdrücklichen Beifall von allen Seiten einbrachte.

Etwas profaner, wenngleich ebenso nachvollziehbar, war es, wie sich Robert Picardo (Voyager) über seine erste Pressekonferenz freute, bei der Gummibärchen gereicht wurden. Mark Sheppard (BSG) hingegen machte deutlich, dass er überzeugt sei, die Erde sei angesichts der stetig wachsenden weltweiten Fangemeinde nun an Geeks vererbt worden.

Dann passt das Motto „The Golden Future“ der diesjährigen Veranstaltung auch ins geschäftliche Konzept, denn sollten alle der über 5.000 Fans aus 27 Ländern, die in diesem Jahr die FedCon besucht haben, diese Überzeugung mit missionarischem Eifer daheim weitervermitteln, wird sich Veranstalter Dirk Bartholomä wohl im nächsten Jahr eine größe Location suchen müssen.

FedCon XVIII: Olmos, Nichols, Star Trek Preview!

fedcon-18-stars-18Bevor mir gleich die Augen zufallen, muss ich unbedingt noch sagen, wen ich heute auf der FedCon XVII vor der Linse hatte: Olmos und Nichols, Adama und Uhura. Der Fanboy in mir konnte vor Aufregung kaum die Kamera stillhalten. Edward James Olmos hat abends viel Beifall bekommen, aber La Grande Dame Nichelle Nichols bekam minutenlange Standing Ovations, was sie auch sichtlich bewegt hat.

Sechs Gigabyte an Fotodaten habe ich produziert und daraus wie schon zur Role Play Convention vor kurzem drei Flickr-Alben aufgemacht: Stars, Stimmung und Porträts.

Über den ganzen langen Tag auf der 18. FedCon in Bonn werde ich erst am Sonntagabend einen Artikel verfassen, aber soviel sei schon gesagt: Während der Opening Ceremony wurde unangekündigt ein 28minütiger Ausschnitt aus dem neuen Star-Trek-Film gezeigt…! Wenn der ganze Film hält, was die schnellen, lauten und aufregenden 28 Minuten versprochen haben, mannomann, dann wird das einer DER SF-Streifen des Jahres.

Schnell noch die Links eingebaut und dann gute Nacht.

Goedendag, mijnheer Rothfuss!

Lesungen gehören eindeutig zu den Höhepunkten für leidenschaftliche Leser. Wo sonst erlebt man den Schöpfer des aktuellen Lieblingsbuches so intensiv, wo sonst trifft man so viele Gleichgesinnte?

Die besten beiden Lesungen, die ich jemals besucht habe, waren von Tad Williams und Wladimir Kaminer. Ersterer gab mit viel schauspielerischem Verve und ausgeprägtem Stimmeinsatz Auszüge aus seinem damals gerade auf Deutsch erschienen „Der Blumenkrieg“ zum Besten, letzterer saß zwar einfach nur da und las mit etwas monotoner Stimme sowie leicht osteuropäischem Akzent, aber in Kombination mit seinem unvergleichlich lakonischen Witz war das schlicht zum Kaputtlachen.

Einen deutschsprachigen Fantasy- oder SF-Autor lesen zu hören und zu sehen, ist nicht weiter schwierig. Die Verlage schicken sie zur Anpreisung neuer viel versprechender Werke regelmäßig auf Lesetour selbst in kleinere Orte. Einen Autor aus den USA, Großbritannien oder gar Australien live zu erleben, gehört aber zu den Ausnahmen. Schließlich sind damit erhebliche organisatorische und finanzielle Aufwände verbunden, und das überlegt sich ein Verlag verständlicherweise zweimal. Im letzten Jahr hat der zur Randomhouse-Gruppe gehörende Manhattan-Verlag den Kultautor Neal Stephenson eingeflogen, damit er hiesigen Journalisten Interviews zu „Principia“, dem gerade veröffentlichten dritten Band seiner Barock-Trilogie, geben konnte. Ich hatte die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, und es war ein sehr anregender Abend.
rothfuss_namewind1
Nun gibt es da einen bärtigen Autor aus den USA. Sehnsüchtig erwarten Fans aus aller Welt den neuen Band seines Fantasy-Epos. Nein, es ist nicht GRRM, sondern Patrick Rothfuss. Zwar zeichnet sich mittlerweile recht deutlich ab, dass Teil zwei seiner Kingkiller-Trilogie gegen Ende des Jahres in den USA erscheinen wird, doch eine Lesereise durch deutschsprachige Lande ist definitiv noch Spekulation.

Um so heftiger die Erkenntnis, dass Pat im Mai (ja, dieses Jahr) nach Europa reisen wird. Eher aus privaten Gründen, doch er schreibt in seinem Blog auch, dass er auch LESEN WIRD. Leider aber nicht in Deutschland oder Österreich oder der Schweiz. Tough luck, wie der Amerikaner sagt. Das hat natürlich viel Enttäuschung hervorgerufen, so mancher Fan macht sich auch Luft auf Pats Blog. Er wiederum bedauert, dass er dieses Mal nicht nach D/AU/CH kommen wird und vertröstet auf Unterstützung durch Klett-Cotta, wenn sein neues Buch auf Deutsch erscheinen wird. Wollen wir‘s mal hoffen.

Im nächsten Monat jedenfalls kommt Mr. Rothfuss auch nach Amsterdam, was einigermaßen in der Nähe der Memesis-Virtualis-Zentrale liegt. Wenn es die Chandrian wollen, wird dann an dieser Stelle ein Bericht samt Fotos über die Lesung veröffentlicht.

Role Play Convention 2009: Christoph Hardebusch, Boris Koch, Markus Heitz

Hier nun also der angekündigte zweite Post zur RPC vom letzten Wochenende.

Nachdem ich erstmal durch beide Hallen und den Mittelaltermarkt im Außenbereich geschlendert bin, habe ich am Stand von WerkZeugs auf Christoph Hardebusch gewartet. Wir hatten uns schon im Vorfeld verabredet, und die Zeit bis zu seiner Ankunft habe mit Fotografieren und Zuhören verbracht. Oliver Plaschka und Boris Koch lasen unter anderem aus ihren Werken „Fairwater“ bzw. „Die Anderen“.

Hardebusch mit Hostessen - schöner Kontrast

Was ich von Christoph (im Bild mit Hostessen – wegen des Farbkontrasts) wissen wollte, hat er mir erzählt, als wir nach seinem Eintreffen zu einem kurzen Messerundgang gestartet sind. Aus aktuellem Anlass interessierte mich sein Verhältnis zum Rollenspiel und wo für ihn die Schnittstelle zwischen RPG und Schreiben ist: „Ich spiele schon seit Teeniezeiten, erst Battletech und später dann hauptsächlich Das Schwarze Auge. Später dann, während des Studiums, habe ich neue Leute kennengelernt und wir haben im großen Stil Pen&Papers am Tisch gespielt – unverkleidet. LARP: ja, auch. Hin und wieder, aber doch viel weniger.“

Und wo fließt das Spielen ins Schreiben? Wie sehr beeinflusst das eine das andere? „Zunächst einmal sind sich beim Spielen die verschiedenen Fanszenen viel näher, es geht eben um ein soziales Miteinander. Schreiben und Rollenspiele? Die haben für mich kaum Berührungspunkte. Rollenspiele bedeuten zwischenmenschliche Interaktion, Dynamik, das Spiel entwickelt sich spontan. Schreiben ist viel geplanter, jedenfalls für mich. Ich weiß am Anfang eines Buches immer schon, wie es ausgeht. Wo Rollenspiel hilft, ist beim Weltenbau. Wenn man viel spielt oder auch selbst Spiele entwickelt hat, dann hilft das schon sehr bei der Ausgestaltung einer Romanwelt.“

Sprach‘s und machte sich daran, seine „Sturmwelten“ den wartenden Fans näher zu bringen, die Boris Koch gerade über eine Stunde mit seinen „Anderen“ sowie ganzem Stimmeinsatz prächtig unterhalten hatte. Während der Lesung kamen gelegentlich ziemlich laute Durchsagen aus den Hallenlautsprechern, um andere Veranstaltungen anzukündigen. Zwischendurch pitchten auch die DJs von SMag im Zwischengang an ihren wummerigen Beats herum, selbstverständlich in voller Lautstärke.

Das Lesevolk fühlte sich sichtlich gestört, doch Boris Koch blieb gleichmütig: „Schön ist das nicht, aber das bin von früher gewohnt, als ich noch auf Musikfestivals zwischen zwei Acts gelesen habe. Da hört man schon mal gar nichts, vor lauter Lärm von anderen Bühnen.“

Ein Umstand, der im „Stirnhirnhinterzimmer“ von Boris Koch, Markolf Hoffmann und Christian von Aster so sicher nicht eintritt. Weil ich schon etliches davon gehört hatte, aber noch nie bei einer der Lesungen dabei sein konnte, wollte ich wissen, wie es denn so läuft. Dabei musste ich von Boris erfähren, dass schon am 9. April (also morgen) die Fünfzigjahr-Feier stattfindet. Also, Berliner, hingehen und zuhören!

rpc-09-autoren-204

Mittlerweile war auch Markus Heitz am Stand eingetroffen. Auf meine Frage, ob denn Promo-Touren nach USA und UK für „The Dwarves“ eingeplant seien, sagte er, dass er noch von nichts wisse und sich überraschen lassen wolle. „Es wird wohl eher in UK als den USA Lesungen geben. Mein Englisch ist zwar ganz ok, aber selbst lesen möchte ich lieber nicht. Ich war mal in den Niederlanden, dort habe ich Deutsch gelesen, alle haben es verstanden. Doch die Diskussion hinterher war auf Englisch, dabei habe ich nicht so geglänzt.“

Schwierig dürfte es mit der Fragestunde außerdem in Japan werden, denn dort sind die „Zwerge“ auch bereits erschienen: „In den japanischen Amazon-Bewertungen gibt es ständig vier und fünf Sterne. Ich kann zwar nicht entziffern, was die über das Buch schreiben, aber in Japan würde ich sofort selbst lesen!“ Mit seinen originalgetreuen Bodyguards an der Seite sollte aber auch die Yakuza Markus Heitz keine Schwierigkeiten mehr bereiten.

Noch mehr Autorenfotos von der RPC 2009 gibt’s in diesem Flickr-Album zu sehen.


Memesis Virtualis Photostream